Viele Frauen, die vegetarisch oder pflanzlich essen, sind sich wegen ihrer Ernährung unsicher, wenn sie schwanger werden und später stillen. Was müssen sie beachten? Welche Nährstoffe sind besonders wichtig. Nutrilini möchten diesen Frauen helfen und hat gemeinsam mit dem IFPE einen wissenschaftlich fundierten Plan entwickelt. Hier erfahrt Ihr alles Wichtige rund um das Thema vegetarisch und pflanzlich in Schwangerschaft und Stillzeit.
1. Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit inkl. besonderer Anforderungen bei vegetarischer und veganer Ernährung
In der Schwangerschaft benötigt der Körper aufgrund der physiologischen Veränderungen mehr Energie und Nährstoffe. Es gibt einige Nährstoffe, die in der Schwangerschaft und Stillzeit kritisch sein können. „Kritisch“ bedeutet, dass die Zufuhr dieser Nährstoffe häufig niedriger ist als es empfohlen wird. Hierzu zählen die Vitamine A, D, B2, B6 und Folat, die Mineralstoffe Kalzium, Magnesium, Eisen, Zink, Jod sowie die langkettige Omega-3-Fettsäure DHA (Docosahexaensäure). Bei vegetarisch und vegan lebenden Schwangeren kommen noch Vitamin B12 und teilweise Protein und Selen hinzu (siehe Tabelle 1).
Daher sollten Sie Lebensmittel mit einer hohen Nährstoffdichte[1] verzehren, sodass Sie den täglichen Bedarf und insbesondere den der kritischen Nährstoffe decken. Wie der Mehrbedarf für die einzelnen Nährstoffe zustande kommt und was Sie zusätzlich bei vegetarischer und veganer Ernährung berücksichtigen müssen, zeigt Ihnen das folgende Kapitel. Tabelle 2 gibt eine Übersicht zu den D-A-CH-Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr von Schwangeren und Stillenden der Gesellschaften für Ernährung in Deutschland (DGE), Österreich (ÖGE) und der Schweiz (SGE) (DGE et al. 2019).
Tab. 1: Kritische Nährstoffe in der Schwangerschaft und Stillzeit – Vergleich von Vegetarierinnen, Veganerinnen und Mischköstlerinnen
Nährstoff | Durchschnittliche Versorgung von | |
Vegetarierinnen vs. Mischköstlerinnen | Veganerinnen vs. Mischköstlerinnen | |
Allgemein kritisch | ||
Vitamin A | o* | o* |
Vitamin D | − | − / − − |
Vitamin B2 | o / − | o / − |
Vitamin B6 | o / − | o / − |
Folat | + | ++ |
Kalzium | o | − / − − |
Magnesium | + | + / ++ |
Eisen | o / − | o / − |
Zink | o / − | − |
Jod | − | − − |
DHA | − | − − |
Bei Vegetarierinnen und Veganerinnen außerdem kritisch | ||
Vitamin B12 | − | − − |
Selen | − | − |
Protein (teilweise) | o / − | o / − |
* inkl. Provitamin A (β-Carotin)
++ deutlich besser; + besser; o ähnlich; − schlechter; −− deutlich schlechter
Tab. 2: Referenzwerte für die Zufuhr von kritischen Nährstoffen bei Schwangeren und Stillenden im Vergleich zu nicht schwangeren, nicht stillenden Frauen, 19–50 Jahre (DGE et al. 2019)
Nahrungsenergie und Nährstoffe (pro Tag) | Nicht schwangere, nicht stillende Frauen | Schwangere | Stillende |
Nahrungsenergie (kcal) |
1900 – 2500 | 1900 – 2500
+ 2501/ 5002 |
1900 – 2500
+ 5003 |
Protein (g) | 48 | 551 / 692 | 71 |
Vitamin A (mg RÄ5) | 0,8 | 1,14 | 1,5 |
Vitamin D (µg) | 20 | 20 | 20 |
Vitamin B2 (mg) | 1,1 | 1,31 / 1,42 | 1,4 |
Vitamin B6 (mg) | 1,4 | 1,50 / 1,81,2 | 1,6 |
Folat (µg)6 | 300 | 550 | 450 |
Vitamin B12 (µg) | 4,0 | 4,5 | 5,5 |
Kalzium (mg) | 1000 | 1000 | 1000 |
Magnesium (mg) | 3007/3108 | 310 | 390 |
Eisen (mg) | 15 | 30 | 20 |
Jod (µg) | 200 | 230 | 260 |
Zink (mg) | 89 | 90,9/111,2,9 | 139 |
Selen (µg) | 60 | 60 | 75 |
0 im 1. Trimester
1 im 2. Trimester 2 im 3. Trimester 3 in den ersten vier bis sechs Monaten post partum bei ausschließlichem Stillen 4 ab dem 4. Monat 5 1 mg Retinol-Äquivalent = 6 mg all-trans-β-Carotin = 12 mg andere Provitamin-A-Carotinoide = 1,15 mg all-trans-Retinylacetat = 1,83 mg all-trans-Retinylpalmitat 6 berechnet nach der Summe folatwirksamer Verbindungen in der üblichen Nahrung = Folat-Äquivalente 7 für 25-50-Jährige 8 für 19-24-Jährige 9 Werte gelten bei mittlerer Phytatzufuhr (660 mg pro Tag; bei niedriger Phytatzufuhr (330 mg pro Tag): Zinkzufuhr Schwangere 9 mg pro Tag (relative Mehrzufuhr: 29 %) und Stillende 11 mg pro Tag; bei hoher Phytatzufuhr (990 mg pro Tag): Zinkzufuhr Schwangere 13 mg pro Tag und Stillende 14 mg pro Tag. |
1.1 Nahrungsenergie
Der Mehrbedarf an Nahrungsenergie in der Schwangerschaft resultiert aus dem Wachstum des Fetus, der Plazenta und dem mütterlichen Gewebe. Häufig wird dieser überschätzt: Die Menge an zusätzlich benötigter Energie ist verhältnismäßig niedriger als der Mehrbedarf an Vitaminen und Mineralstoffen. Daher sollten Sie Lebensmittel bevorzugen, die eine hohe Nährstoffdichte haben. Die D-A-CH-Gesellschaften empfehlen Schwangeren ab dem 2. Trimester eine Mehrzufuhr von 250 kcal pro Tag und ab dem 3. Trimester von 500 kcal pro Tag. Das bedeutet, dass Sie ab dem 2. Trimester etwa 10 – 13 % und ab dem 3. Trimester 20 – 26 % mehr Energie aufnehmen sollten als Nicht-Schwangere.
In der Stillzeit werden für die Milchproduktion bei ausschließlichem Stillen während der ersten vier bis sechs Monate etwa 500 kcal pro Tag zusätzlich benötigt, was einem Mehrbedarf von 20 – 26 % entspricht.
Da pflanzliche Lebensmittel meist eine geringere Energiedichte[2] (und höhere Nährstoffdichte) als tierische Lebensmittel aufweisen, sollten schwangere und stillende Vegetarierinnen, vor allem Veganerinnen, auf eine ausreichende Nahrungsenergiezufuhr achten.
1.2 Protein
Im 2. Trimester wird Schwangeren eine Proteinzufuhr von 55 g pro Tag empfohlen. Dies entspricht einer Mehrzufuhr von 14 %. Ab dem 3. Trimester erhöht sich die Empfehlung um etwa 44 % auf 69 g pro Tag. Grund dafür ist die Gewebeneubildung von Plazenta und Fetus und die Vermehrung des Hämoglobinbestandes[3]. Aufgrund von Energieverlusten über die Muttermilch wird Stillenden eine Mehrzufuhr von ca. 48 % empfohlen. Insgesamt sollten Stillende somit 71 g Protein pro Tag zuführen.
Da die Proteinzufuhr in Deutschland im Durchschnitt ohnehin deutlich über den Referenzwerten der D-A-CH-Gesellschaften liegt, erreichen auch die meisten Vegetarier/innen und Veganer/innen, trotz einer teilweise geringeren Proteinzufuhr, die Empfehlungen. Es gibt jedoch einige Veganerinnen, die in Studien die empfohlene Proteinmenge nicht erreichten. Dies kann vor allem bei gleichzeitig geringer Nahrungsenergiezufuhr langfristig zu Proteinmangelsymptomen führen. Es ist daher besonders für schwangere und stillende Vegetarierinnen und Veganerinnen wichtig, auf eine ausreichende Proteinzufuhr zu achten. Hierbei ist es empfehlenswert, dass Sie verschiedene pflanzliche Proteinquellen kombinieren, um eine Ergänzungswirkung der verschiedenen Aminosäuren, den Proteinbausteinen, zu erreichen und somit die biologische Wertigkeit[4] des Proteins erhöhen. Gute pflanzliche Proteinquellen sind Hülsenfrüchte (inkl. Soja, Lupine), Vollkorngetreide sowie Nüsse und Ölsaaten. Besonders die Kombination von Protein aus Hülsenfrüchten (reich an der Aminosäure Lysin) und Getreide (reich an Methionin) wertet die Proteinqualität auf.
1.3 Essenzielle Fettsäuren
Zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren zählen u. a. die Omega-6-Fettsäuren Linolsäure und Arachidonsäure sowie die Omega-3-Fettsäuren α-Linolensäure, Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Arachidonsäure und DHA sind maßgeblich an der Entwicklung von Gehirn und Auge Ihres Kindes beteiligt. Die D-A-CH-Gesellschaften empfehlen für Schwangere und Stillende eine Zufuhr von mindestens 200 mg DHA pro Tag. Die Omega-3 Fettsäure α-Linolensäure (z. B. in Leinöl enthalten) kann zwar in die langkettige DHA umgewandelt werden, die Umwandlungsrate ist jedoch nach heutigem Kenntnisstand limitiert. Eine tierische Quelle für DHA ist fettreicher Seefisch. Für Vegetarier/innen und Veganer/innen sind DHA-reiche Mikroalgen eine gute Alternative (übrigens beziehen auch die Meeresfische DHA aus diesen Mikroalgen). Studien zeigen, dass eine Ergänzung mit DHA während der Schwangerschaft bzw. ein höherer DHA-Status der Schwangeren, zahlreiche positive Auswirkungen auf das Kind haben kann (z. B. bessere kognitive und motorische Entwicklung).
Die Ernährung von Stillenden beeinflusst das Fettsäuremuster und damit auch den Gehalt an essenziellen Fettsäuren der Muttermilch. In Studien hatten vegetarische und vegane Frauen meist einen niedrigeren DHA-Status. Für schwangere und stillende Vegetarierinnen, insbesondere Veganerinnen, ist eine ergänzende Supplementierung von DHA (z. B. mit Mikroalgen angereichertes Öl) empfehlenswert.
1.4 Vitamine und Mineralstoffe
Vitamin A
Vitamin A ist von großer Bedeutung für die Entwicklung von Zellen und Gewebe Ihres Kindes und spielt eine entscheidende Rolle bei der Reifung der Lunge im 2. und 3. Trimester der Schwangerschaft. In dieser Zeit wird eine Zufuhr von 1,1 mg Vitamin A (bzw. RÄ) empfohlen, was eine Erhöhung von 38 % ausmacht. Für Stillende liegt die Zufuhrempfehlung sogar bei 1,5 mg. Das entspricht einer Mehrzufuhr von 88 %. Vitamin A kommt ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vor. In vielen pflanzlichen Lebensmitteln (v. a. Gemüse und Obst) ist jedoch die Vitamin A-Vorstufe β-Carotin reichlich enthalten. β-Carotin kann im Körper in Vitamin A umgewandelt werden. Den Mehrbedarf an Vitamin A können Sie daher als Vegetarierin oder Veganerin problemlos über β-Carotin decken. Zu den β-carotinreichen Lebensmitteln zählen beispielsweise Möhren, Feldsalat, Grünkohl, Wirsing, Brokkoli sowie Aprikosen, Orangen oder Kiwi.
Vitamin D
Die empfohlene Vitamin-D-Zufuhr von Schwangeren und Stillenden entspricht der von Nicht-Schwangeren. Nur einzelne tierische Lebensmittel enthalten nennenswerte Mengen an Vitamin D (z. B. fetter Meeresfisch). Die Hauptquelle für Vitamin D ist die Eigensynthese in der Haut. Voraussetzung hierfür ist eine ausreichende Sonnenexposition (UV-B-Strahlung). In Mittel- und Nordeuropa reicht diese jedoch zwischen Oktober und März nicht für eine zufriedenstellende Vitamin-D-Eigensynthese aus. Die D-A-CH-Gesellschaften empfehlen daher bei fehlender endogener[5] Synthese eine tägliche Vitamin-D-Ergänzung von 20 µg / d.
Vegetarier/innen und besonders Veganer/innen weisen in Studien teilweise einen geringeren Vitamin-D-Status als Mischköstler/innen auf. Sie sollten daher besonders auf eine gute Vitamin-D-Versorgung achten. Der Vitamin-D-Status der Mutter bedingt außerdem den Vitamin-D-Gehalt der Muttermilch.
Vitamin B2 (Riboflavin)
Vitamin B2 ist u. a. am Energie- und Proteinstoffwechsel beteiligt. Der Mehrbedarf an Riboflavin in der Schwangerschaft und Stillzeit ergibt sich aus dem erhöhten Richtwert für die Nahrungsenergiezufuhr.
Schwangeren wird empfohlen, im 2. Trimester 1,3 mg und im 3. Trimester 1,4 mg aufzunehmen. Die Zufuhr wird somit um 15 % bzw. 20 % erhöht. Die Zufuhrempfehlung für Stillende liegt ebenfalls bei 1,4 mg. In Studien hatten Veganer/innen teilweise eine niedrigere Vitamin-B2-Zufuhr im Vergleich zu Mischköstler/innen (und Vegetarier/innen). Damit Ihr Neugeborenes über die Muttermilch ausreichend mit Vitamin B2 versorgt ist, sollten Sie vor allem im letzten Trimester der Schwangerschaft sowie in der Stillzeit eine bedarfsdeckende Zufuhr sicherstellen. Hauptlieferanten für Vitamin B2 sind in Deutschland Milch und Milchprodukte. Pflanzliche Quellen sind Nüsse, Ölsaaten, Hülsenfrüchte, Hefe, verschiedene Gemüsearten sowie Vollkorngetreide.
Vitamin B6 (Pyridoxin)
Vitamin B6 ist an einer Reihe von Stoffwechselprozessen beteiligt, u. a. am Aminosäure- und Kohlenhydratstoffwechsel. Somit ist das Vitamin für eine normale Entwicklung Ihres Fetus essenziell. In der Schwangerschaft und Stillzeit erhöht sich die Zufuhrempfehlung für Vitamin B6 auf 1,5 mg im 1. Trimester und 1,8 mg ab dem 2. Trimester. Im Vergleich zu nicht schwangeren Frauen ist das eine Mehrzufuhr von 7 % bzw. 29 %. Stillenden wird eine um 14 % erhöhte Zufuhr von 1,6 mg empfohlen. Über die Muttermilch werden etwa 0,1 mg Vitamin B6 täglich abgegeben. Gute Vitamin-B6-Quellen sind Bananen, Hülsenfrüchte, Walnüsse, Avocado, Vollkorngetreide, Ölsaaten und Kohl.
Vitamin B12
Die Zufuhrempfehlung für Vitamin B12 ist in der Schwangerschaft und Stillzeit um 13 % bzw. 38 % erhöht. Für Schwangere werden 4,5 µg und für Stillende 5,5 µg pro Tag empfohlen. Ein Vitamin-B12-Mangel in der Schwangerschaft sollten Sie unbedingt vermeiden, denn er steigert das Risiko für ein niedriges Geburtsgewicht, einen Neuralrohrdefekt, Präeklampsie und weitere Schwangerschaftskomplikationen sowie für schwere neurologische Schädigungen Ihres Kindes. Auch in der Stillzeit sollten Sie eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B12sicherstellen, da Ihr Kind das Vitamin für das Wachstum und die Entwicklung, insbesondere des zentralen Nervensystems, benötigt.
Vitamin B12 wird von Mikroorganismen gebildet und kommt praktisch nur in tierischen Lebensmitteln vor. Bei einer veganen Ernährung gilt Vitamin B12 daher als der kritische Nährstoff. In jedem Fall müssen Sie bei einer überwiegend pflanzlichen Ernährung Vitamin B12 zuverlässig supplementieren, beispielsweise über Tabletten, Tropfen und/oder angereicherte Lebensmittel. Ihren Vitamin-B12-Status im Blut sollten Sie bei veganer (und auch vegetarischer) Ernährung regelmäßig, insbesondere auch vor Beginn der Schwangerschaft, überprüfen lassen (anhand von Holo-Transcobalamin [Holo-TC] und Methylmalonsäure [MMA][6]).
Folat
Eine ausreichende Versorgung mit Folat ist besonders wichtig, da das Vitamin unter anderem an Zellteilungs- und Wachstumsprozessen beteiligt ist. Entsprechend ist der Bedarf an Folat während der Schwangerschaft erhöht. Bei einem Mangel steigt das Risiko für Neuralrohrdefekte (angeborene Fehlbildungen an der embryonalen Vorstufe des Zentralnervensystems). Falls Sie eine Schwangerschaft planen, wird Ihnen zur Vorbeugung empfohlen, zusätzlich 400 µg Folsäure pro Tag in Form eines Präparats einzunehmen (4 Wochen vor Beginn bis zum Ende des 1. Drittels der Schwangerschaft). In der Schwangerschaft wird eine um 83 % erhöhte Zufuhr von 550 µg empfohlen. Während der Stillzeit sollten Sie 450 µg Folat täglich aufnehmen. Im Vergleich zu nicht-stillenden Frauen ist die Zufuhr somit um 50 % erhöht. Gute Folatlieferanten sind grünes Gemüse, insbesondere Blattgemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse und Vollkornprodukte. Bei der Zubereitung sollten Sie darauf achten, das Gemüse nur kurz zu waschen, schonend zu dünsten und nicht lange warm zu halten, da es ansonsten zu erheblichen Folatverlusten kommt (Folat zählt neben Vitamin C zu den empfindlichsten Vitaminen). Aufgrund des hohen Verzehrs von folatreichem Gemüse und Vollkornprodukten nehmen Veganerinnen (und viele Vegetarierinnen) deutlich mehr Folat als Mischköstlerinnen auf und liegen meist über den Zufuhrempfehlungen.
Kalzium
Der Bedarf an Kalzium ist weder in der Schwangerschaft noch in der Stillzeit erhöht. Eine unzureichende Kalziumzufuhr hat zwar keine Auswirkungen auf die Kalziumversorgung Ihres Fetus, setzt jedoch Kalzium aus dem eigenen Knochengewebe frei, sodass es langfristig zu einem erhöhten Osteoporoserisiko kommen kann. Die empfohlene Kalziumzufuhr von 1000 mg pro Tag wird von Schwangeren sowie von der Allgemeinbevölkerung oft nicht erreicht. Veganerinnen zeigen in Studien meist deutlich geringere Zufuhren als Vegetarierinnen und Mischköstlerinnen. Somit sollten Sie besonders in der Schwangerschaft und Stillzeit auf den Verzehr kalziumreicher pflanzlicher Quellen achten. Hierzu zählen beispielsweise Tofu, verschiedene Nüsse sowie oxalatarme[7] Kohlarten wie Grünkohl, Pak Choi und Brokkoli, mit Kalzium angereicherte pflanzliche Milchalternativen sowie kalziumreiches Mineralwasser (> 400 mg Ca /l).
Magnesium
Während der Schwangerschaft besteht kein erhöhter Magnesiumbedarf. In der Stillzeit werden 390 mg Magnesium empfohlen. Dieser Mehrbedarf von 26 – 30 % ergibt sich durch Verluste über die Muttermilch. Magnesium ist an der Nervenreizleitung und Muskelkontraktion, sowie zahlreichen enzymatischen Reaktionen, der Energiegewinnung in der Zelle sowie der Knochenmineralisation beteiligt. Vegetarierinnen und Veganerinnen haben in der Regel durch den Verzehr von magnesiumreichen Lebensmitteln wie Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten eine höhere Magnesiumzufuhr als Mischköstlerinnen.
Eisen
Während der Schwangerschaft ist der Bedarf an Eisen deutlich erhöht – die Zufuhrempfehlung verdoppelt sich auf 30 mg pro Tag. Dieser Mehrbedarf von 100 % entsteht durch Wachstum und Blutbildung des Fetus, den Aufbau der Plazenta, eine Vermehrung des Blutvolumens bei der Schwangeren sowie durch basale Eisenverluste. Ein Mangel kann zu einer Eisenmangelanämie der Mutter führen. Dadurch erhöht sich wiederum das Risiko für Fehl- und Frühgeburten sowie für ein geringeres Geburtsgewicht und Fehlentwicklungen. Stillenden wird eine um 33 % höhere Eisenzufuhr empfohlen, um die Eisenverluste aus der Schwangerschaft und Geburt auszugleichen. Somit sollten Stillende 20 mg Eisen pro Tag aufnehmen.
Der deutlich erhöhte Referenzwert für die Eisenzufuhr wird von Schwangeren, unabhängig von der Ernährungsweise, in der Praxis oft nicht erreicht. Zwar kommt eine Eisenmangelanämie bei Vegetarierinnen und Veganerinnen meist nicht öfter als bei Mischköstlerinnen vor. Vegetarierinnen und Veganerinnen haben jedoch häufig niedrigere Eisenspeicher (gemessen am Serumferritin) als Mischköstlerinnen. Eine prophylaktische Eisensupplementierung in der Schwangerschaft wird heute allerdings nicht mehr empfohlen, sondern sollte nur bei ärztlich diagnostiziertem Eisenmangel erfolgen.
Für schwangere und stillende Vegetarierinnen und Veganerinnern ist es besonders wichtig, vermehrt eisenreiche Lebensmittel zu verzehren. Hierzu zählen vor allem Hülsenfrüchte, Ölsaaten, Nüsse, Vollkorngetreide und verschiedene Gemüsearten wie Fenchel, Wirsing oder Feldsalat. Die Eisenaufnahme wird unter anderem durch Phytate[8] (in pflanzlichen Samen enthalten), Polyphenole (z. B. Tannine in Tee, Chlorogensäure in Kaffee), Soja- und Milchprotein gehemmt. Durch Kombination mit Vitamin-C-reichen Lebensmitteln und bestimmten Zubereitungsmethoden, wie Einweichen, Keimung und Fermentation von Getreide und Hülsenfrüchten, können Sie die Bioverfügbarkeit von pflanzlichem Eisen jedoch deutlich verbessern.
Zink
Die D-A-CH-Gesellschaften empfehlen Schwangeren eine Erhöhung der Zinkzufuhr von 8 auf 9 (1. Trimester) bzw. 11 mg pro Tag (2. und 3. Trimester; jeweils bei mittlerer Phytatzufuhr), was einem Mehrbedarf von 13 % bzw. 38 % entspricht. Für Stillende erhöht sich die empfohlene Zinkzufuhr um 63 % auf 13 mg pro Tag (bei mittlerer Phytatzufuhr). Die höheren Zufuhrempfehlungen resultieren aus dem Absinken der Plasmazinkspiegel. Veganer/innen haben in Studien häufiger niedrigere Zinkspiegel als Vegetarier/innen und Mischköstler/innen. Ein Grund dafür ist die schlechtere Bioverfügbarkeit von Zink aus pflanzlichen Lebensmitteln. Daher sollten besonders schwangere Vegetarierinnen und Veganerinnen auf eine ausreichende Zinkzufuhr achten. Gute Zinkquellen sind Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Ölsaaten und Nüsse. Durch Zubereitungsverfahren wie Einweichen, Keimung und Sauerteiggärung kann die Bioverfügbarkeit von Zink verbessert werden.
Jod
Die empfohlene Jodzufuhr ist in der Schwangerschaft um 15 % und in der Stillzeit um 30 % erhöht. Das bedeutet, dass Schwangere 230 µg und Stillende 260 µg Jod pro Tag aufnehmen sollten.
Jod ist essentiell für die Bildung von Schilddrüsenhormonen und auch für die Gehirnentwicklung Ihres Fetus von großer Bedeutung. Ein schwerer Jodmangel während der Schwangerschaft erhöht das Risiko für Tot- und Fehlgeburten sowie für eine Hypothyreose (Unterfunktion der Schilddrüse) beim Neugeborenen. Der Jodstatus der Mutter bestimmt den Jodgehalt der Muttermilch. In Deutschland ist die Jodzufuhr allgemein zu niedrig. Studien zeigen jedoch, dass Veganer/innen im Vergleich zu Vegetarier/innen und Mischköstler/innen oft noch schlechter mit Jod versorgt sind, da Fisch und Milch(-produkte) als mögliche Jodquellen wegfallen.
Unabhängig von der Ernährungsform sollten Sie ausschließlich jodiertes bzw. mit jodhaltigen Algen angereichertes Speisesalz verwenden. Zusätzlich kann der regelmäßige Verzehr von Meeresalgen mit moderatem Jodgehalt die Jodversorgung sicherstellen. Alternativ bieten sich nach ärztlicher Absprache Jodsupplemente (z. B. auf Basis von Algen) an.
Selen
Als Bestandteil verschiedener Enzyme ist Selen an einer Vielzahl von Reaktionen im Körper beteiligt. Schwangere haben einen unwesentlich höheren Selenbedarf, sodass kein höherer Schätzwert als für Nicht-Schwangere angegeben wird (60 µg pro Tag). Während der Stillzeit wird Ihnen, durch die Abgabe mit der Muttermilch, ein um 15 µg Selen höherer Referenzwert von 75 µg pro Tag angegeben.
Der Selengehalt pflanzlicher Lebensmittel ist vom Selengehalt des Bodens abhängig und schwankt daher stark. Die Böden in Mitteleuropa sind jedoch sehr arm an Selen, weshalb dort produzierte Lebensmittel auch kaum Selen enthalten. Die Plasma- bzw. Serum-Selenkonzentration von Vegetarier/innen und Veganer/innen war in Studien meist niedriger als die von Mischköstler/innen. Unter den pflanzlichen Lebensmitteln sind nur Paranüsse (und evtl. Steinpilze) reich an Selen und sollten insbesondere von Vegetarierinnen und Veganerinnen in den Speiseplan integriert werden.
2. Studienlage zu vegetarischer und veganer Ernährung während Schwangerschaft und Stillzeit
Bisher gibt es nur sehr wenige Studien, die mit vegetarischen und veganen Schwangeren und Stillenden durchgeführt wurden. Außerdem sind die vorliegenden Studien meist veraltet und/oder mit einer geringen Anzahl an Teilnehmerinnen durchgeführt worden, sodass die Ergebnisse mit Vorsicht zu interpretieren sind. Hier besteht demnach dringender Forschungsbedarf[9]. Die wichtigsten Ergebnisse sind im Folgenden dargestellt.
Schwangerschaftsverlauf und Gesundheitszustand von Mutter und Kind
Die Ergebnisse bezüglich des Geburtsgewichts von Kindern vegetarischer Mütter sind uneinheitlich – es zeigten sich sowohl niedrigere als auch höhere durchschnittliche Geburtsgewichte als bei Kindern von Müttern, die Mischkost verzehrten (Piccoli et al. 2015). In einer neueren Studie hatten Kinder von veganen Müttern ein geringeres Geburtsgewicht als die Kinder von Mischkost-Müttern. Es gab jedoch keine Unterschiede zwischen der Körperlänge, dem Kopfumfang und dem BMI der Kinder von Veganerinnen, Vegetarierinnen und Mischköstlerinnen (Ferrara et al. 2019).
Das Risiko für eine exzessive Gewichtszunahme im 1. Trimester war in einer Studie bei vegetarischen Schwangeren nur halb so hoch wie für nicht-vegetarische Schwangere (Stuebe et al. 2009). Insgesamt zeigen die bisherigen Studien kein erhöhtes Risiko für schwerwiegende negative Auswirkungen oder Fehlbildungen bei vegetarischen Schwangerschaften, mit Ausnahme einer Studie, in der Kinder von vegetarischen Müttern eine erhöhte Inzidenz von Hypospadie, eine angeborene Entwicklungsstörung der Harnröhre des Mannes, aufwiesen (Piccoli et al. 2015).
Nährstoffzufuhr und -status
In der Gießener Vollwert-Studie 2 (Schwangere) lagen bei vegetarischen Vollwertköstlerinnen sowohl die Folatzufuhr als auch der Folatstatus im Blut deutlich höher als bei Vollwertköstlerinnen mit geringem Fleischverzehr sowie bei Mischköstlerinnen der Vergleichsgruppe. Die vegetarischen Schwangeren hatten die höchste Eisenzufuhr, jedoch trat im 3. Trimester häufiger eine Eisenmangelanämie auf als bei den anderen Gruppen. Die Zinkzufuhr der Vegetarierinnen war etwas niedriger als die der Mischköstlerinnen. Beide Gruppen erreichten jedoch den Referenzwert. Gemessen am Haarzink wiesen weniger vegetarische Frauen als Mischköstlerinnen einen leichten Zinkmangel auf. Die Magnesiumzufuhr war bei den Vegetarierinnen und Vollwertköstlerinnen mit geringem Fleischverzehr höher und es traten seltener Wadenkrämpfe im 3. Trimester auf als bei den Mischköstlerinnen. Vegetarierinnen hatten häufiger erniedrigte Serum-Vitamin-B12– und höhere Homocysteinwerte als die Mischköstlerinnen, was auf eine unzureichende Vitamin-B12-Zufuhr zurückzuführen war (Heins 2001; Koebnick et al. 2001; Koebnick et al. 2004a; Koebnick et al. 2004b).
Muttermilch
Bisherige Studien zeigen, dass die Muttermilch von Veganerinnen mehr mehrfach ungesättigte Fettsäuren und dafür weniger gesättigte (Sanders et al. 1978; Finley et al. 1985) und weniger trans-Fettsäuren (Perrin et al. 2019) als die Milch von Mischköstlerinnen enthält. Der Gehalt an EPA und DHA ist oft in allen Gruppen niedrig, teilweise hatten Veganerinnen jedoch die niedrigsten Konzentrationen.
Der Gehalt an Eisen, Kupfer, Zink, Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium und Laktose in der Muttermilch unterschied sich nicht zwischen den Ernährungsformen (Finley et al. 1985). Der Vitamin-B12-Gehalt in der Muttermilch von Veganerinnen war teilweise niedriger, in einer neueren Auswertung gab es jedoch keinen signifikanten Unterschied im Vergleich zu Mischköstlerinnen (Specker et al. 1990; Pawlak et al. 2018). In der Muttermilch von US-amerikanischen Veganerinnen war der Gehalt an Umweltschadstoffen aus der Gruppe der Chlorkohlenwasserstoffe deutlich niedriger als in der Muttermilch von Frauen der Allgemeinbevölkerung (Hergenrather et al. 1981).
3. Kernaussagen
- Zu den allgemein kritischen Nährstoffen in der Schwangerschaft und Stillzeit zählen die Vitamine A, D, B2, B6und Folat, die Mineralstoffe Kalzium, Magnesium, Eisen, Zink und Jod sowie die langkettige Omega-3-Fettsäure DHA. Bei vegetarisch und vegan lebenden Schwangeren kommen noch Vitamin B12 und teilweise Protein und Selen hinzu.
- Eine vegetarische oder vegane Ernährung in der Schwangerschaft ist grundsätzlich möglich, allerdings sollten die Mahlzeiten gut geplant werden, um alle kritischen Nährstoffe bedarfsgerecht zuzuführen.
- Eine sichere Vitamin-B12-Versorgung bei veganer Ernährung ist nach derzeitigem Kenntnisstand nur durch Supplementierung (Nahrungsmittelergänzung) möglich. Sowohl die Schwangere selbst als auch voll gestillte Kinder von vegan lebenden Müttern ohne ausreichende Supplementierung sind Vitamin-B12-Mangel gefährdet, mit der Gefahr schwerer Gesundheitsschäden.
- Der Bedarf an Folat, Magnesium und β-Carotin (Provitamin A) wird bei einer veganen und vegetarischen Ernährungsweise gut gedeckt. Die Zufuhr ist hier meist höher als bei Mischköstler/innen.
- Der Ernährungsstatus der stillenden Mutter wirkt sich bei vielen Nährstoffen (z. B. Vitamin B12, Jod, DHA) auf den Nährstoffgehalt der Muttermilch aus.
- Bisher gibt es nur wenige Studien mit vegetarisch oder vegan lebenden Schwangeren und Stillenden.
Literaturquellen:
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE), Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung (SGE) (Hrsg.) (2019): Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Bonn, 2. Auflage, 5. aktualisierte Ausgabe
Ferrara P, Sandullo F, Di Ruscio F, Franceschini G, Peronti B, Blasi V, et al. (2019): The impact of lacto-ovo-/lacto-vegetarian and vegan diets during pregnancy on the birth anthropometric parameters of the newborn. J Matern Fetal Neonatal Med1–7.
Finley DA, Lönnerdal B, Dewey KG, Grivetti LE (1985): Breast milk composition: fat content and fatty acid composition in vegetarians and non-vegetarians. Am J Clin Nutr 41, 787–800
Heins U (2001): Einfluss der Kostform auf den Eisen-, Zink- und Kupferstatus in der Schwangerschaft.
Dissertation, Shaker, Aachen
Hergenrather J, Hlady G, Wallace B, Savage E (1981): Pollutants in breast milk of vegetarians. N Engl J Med 304 (13), 792
Koebnick C, Heins UA, Hoffmann I, Dagnelie PC, Leitzmann C (2001): Folate status during pregnancy in women is improved by long-term high vegetable intake compared with the average western diet. J Nutr 131, 733–739
Koebnick C, Hoffmann I, Dagnelie PC, Heins UA, Wickramasinghe SN, Ratnayaka ID (2004a): Long-term ovo-lacto vegetarian diet impairs vitamin B-12 status in pregnant women. J Nutr 134, 3319–3326
Koebnick C, Leitzmann R, Garcia AL, Heins UA, Heuer T, Golf S (2004b): Long-term effect of a plant-based diet on magnesium status during pregnancy. Eur J Clin Nutr 59, 219–225
Pawlak R, Vos P, Shahab-Ferdows S, Hampel D, Allen LH, Perrin MT (2018): Vitamin B-12 content in breast milk of vegan, vegetarian, and nonvegetarian lactating women in the United States. Am J Clin Nutr 108 (3), 525–531.
Perrin MT, Pawlak R, Dean LL, Christis A, Friend L (2019): A cross-sectional study of fatty acids and brain-derived neurotrophic factor (BDNF) in human milk from lactating women following vegan, vegetarian, and omnivore diets. Eur J Nutr 58 (6), 2401–2410.
Perrin MT, Pawlak R, Allen LH, Hampel D (2020): Total Water-Soluble Choline Concentration Does Not Differ in Milk from Vegan, Vegetarian, and Nonvegetarian Lactating Women. In: The Journal of nutrition 150 (3), 512–517.
Piccoli GB, Clari R, Vigotti FN, Leone F et al. (2015): Vegan-vegetarian diets in pregnancy: danger or panacea? A systematic narrative review. BJOG 122, 623–633
Sanders TA, Ellis FR, Dickerson JW (1978): Studies of vegans: the fatty acid composition of plasma choline phosphoglycerides, erythrocytes, adipose tissue, and breast milk, and some indicators of susceptibility to ischemic heart disease in vegans and omnivore controls. Am J Clin Nutr 31 (5), 805–813
Specker BL, Black A, Allen L, Morrow F (1990): Vitamin B12-low milk concentrations are related to low serum concentrations in vegetarian women and to methylmalonic aciduria in their infants. Am J Clin Nutr 52, 1073–1076
Stuebe AM, Oken E, Gillman MW (2009): Associations of diet and physical activity during pregnancy with risk for excessive gestational weight gain. Am J Obstet Gynecol 201, 58. e1–8
Fußnoten
[1] Die Nährstoffdichte gibt den Gehalt der einzelnen Vitamine und Mineralstoffe bezogen auf den Energiegehalt eines Lebensmittels an. Berechnet wird sie nach folgender Formel: Nährstoffgehalt (g/mg/µg pro 100 g): Energiegehalt (kcal pro 100 g)
[2] Die Energiedichte gibt den Energiegehalt (kcal) bezogen auf das Gewicht (g) eines Lebensmittels an
[3] Hämoglobin (Hb) ist ein aus mehreren Proteinen bestehender Farbstoff der roten Blutkörperchen.
[4] Die biologische Wertigkeit gibt Auskunft über die Verwertbarkeit des Nahrungsproteins vom menschlichen Organismus
[5] Endogene Synthese ist die Bildung von verschiedenen Stoffen durch den eigenen Körper, hier Vitamin D
[6] Holo-TC und MMA sind Parameter, anhand denen der Vitamin B12 Status überprüft werden kann. Bei der Untersuchung sollten beide Parameter bestimmt werden, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten.
[7] Oxalate sind Salze der Oxalsäure. Diese Salze verringern im Darm die Kalzium- und Eisenaufnahme. Je geringer der Gehalt and Oxalaten /Oxalsäure, desto besser ist die Kalziumresorption aus dem Lebensmittel.
[8] Phytate sind die Salze der Phytinsäure. Diese kommen hauptsächlich in Getreide, Hülsenfrüchten und Ölsaaten vor und erschweren die Resorption von Eisen.
[9] Hinweis: Aktuell sucht das Institut für alternative und nachhaltige Ernährung (Ifane) Probandinnen für die PREGGIE-Studie. In der Studie werden die Nährstoffversorgung und der Gesundheitsstatus von Schwangeren, die sich vegan oder mit Mischkost ernähren, untersucht und miteinander verglichen. Hieraus sollen wissenschaftliche Empfehlungen für eine bedarfsdeckende Ernährung in der Schwangerschaft abgeleitet werden.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite: www.preggie-studie.de